Impuls zum 4. Sonntag in der Osterzeit (C) 2025

Bild 4. Sonntag Osterzeit 2025 C (c) ejo
Bild 4. Sonntag Osterzeit 2025 C
Datum:
Mo. 12. Mai 2025
Von:
ejo

So spricht der Herr: "Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich." Joh. 10,14

Impuls zum 4. Sonntag der Osterzeit

 

(Offb 7, 9. 14b – 17)

 

Großartige Bilder des Heils

gezeichnet in den Anblick der Zerstörung

Überwältigende Gefühle

Könnte es denn wahr sein?

Fragen, die bleiben:

Und warum das alles vorher?

Könnte es nicht viel glatter gehen?

Doch die Bilder heben sich wie aus dem Nebel

und geben Hoffnung inmitten von Leid,

kehren die Welt der Mächtigen um

und besiegen jeden Tod

 

Gebet

Gott, immer wieder schenkst du uns Bilder des Heils, nicht als billige Vertröstung, nicht als beißender Spott in allem Elend, sondern als Bild der Zukunft, die schon hier und jetzt beginnt. Lass uns diese Bilder in uns aufnehmen und so schon in uns Wirklichkeit werden.

 

Segen

Gott, der dich als sein Ebenbild erschaffen hat,

er segne dich und befreie dich aus allem,

was dir Angst macht.

Jesus Christus, der an Ostern zu neuem Leben erstand,

er segne dich und lasse diesen Glauben an die Auferstehung

in dir stark werden.

Der Heilige Geist, der das göttliche Leben in sich trägt,

er trage immer wieder die Bilder der Erlösung zu dir

und lasse sie Wirklichkeit werden.

 

(Predigt-)Impuls

Ich gebe zu, die Bilder der Geheimen Offenbarung des Johannes faszinieren mich immer wieder. Neben diesem großartigen Bild der Erlösung sind in ihr auch erschreckende, bedrückende Bilder der Zerstörung aufgeschrieben. Der Seher von Pathmos hat in seinem geistgewirkten Werk versucht, die Zerstörung Jerusalems zu verarbeiten und zu deuten. In all der unvorstellbaren Gewalt und all dem, was dies für das jüdische Volk bedeutete, zeichnet er eben auch am Ende die großartigen Bilder der Erlösung. Palmzweige  - Lamm, sie erinnern uns als christlich geprägte Menschen ganz klar an die Karwoche. Jesus, dessen Leib zerstört wurde, hat ihn selber einmal als Tempel Gottes bezeichnet. Dieses Bild wird auch Paulus später aufgreifen. Dieser Leib, dieser Tempel, in dem Gott wohnt, er wurde zerstört, für die Anhänger und Anhängerinnen Jesu die größtmögliche Katastrophe. Die Palmzweige, mit denen sie gejubelt hatten, wurden ihnen entrissen und zum „Kreuzige ihn“. Und jetzt: Zeichen unzerstörbaren Lebens. Ein geehrter Leib, mit weißen Gewändern umhüllt, nicht mehr mit Blut besudelt, Zeichen unverlierbarer Würde und geheilten und geschützten Leibes. Und immer wieder der Tempel, das Zelt als Zeichen, dass Gott in ihrer Mitte ist. Und als letzte Umkehrung: Das Lamm, das die Menschen weidet, keine selbsternannten Hirten und Herrscher, sondern das Lamm als Opfertier, das in ihrer Mitte ist.

Auch all das Schreckliche in meinem Leben, in der Welt, wird sich wandeln. Mein Leib, er wird geheilt werden. Die Wunden der Schöpfung werden verbunden sein. Und in der Mitte der Welt wird Gott sein, der Gott und Vater aller, nicht der Zankapfel der Mächtigen, sondern Gott. Er wird uns begleiten und sein Zelt, seinen Schutz über uns aufschlagen. Er wird in unserer Mitte sein, nicht irgendwann, sondern jetzt, wenn wir sein Hoffnungsbild zulassen und ihm mehr glauben als allen Mächten dieser Welt.