Mariä Himmelfahrt ist ein Hochfest der katholischen Kirche, das jedes Jahr am 15. August gefeiert wird. Es erinnert an die Aufnahme der Jungfrau Maria mit Leib und Seele in den Himmel.
Dieses Ereignis wird nicht in der Bibel erwähnt, ist aber seit dem 6. Jahrhundert Bestandteil der kirchlichen Tradition und wurde 1950 von Papst Pius XII. als Dogma verkündet.
Besonders in katholisch geprägten Regionen ist Mariä Himmelfahrt ein wichtiger Feiertag. In vielen Gegenden finden Prozessionen und Gottesdienste statt, oft auch mit der Kräuterweihe, bei der verschiedene Heilkräuter gesegnet werden. Dieser Brauch symbolisiert die besondere Verbindung Marias zur Natur und zum Leben.
Kräuterweihe - Brauch zu Mariä Himmelfahrt
Die Kräuterweihe ist ein jahrhundertealter Brauch, der traditionell am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, begangen wird. An diesem Tag bringen Gläubige Kräutersträuße oder kleine Kräuterbuschen zur Kirche, wo sie während des Gottesdienstes gesegnet werden.
Die Sträuße bestehen oft aus sieben oder neun verschiedenen Kräutern, darunter typischerweise Johanniskraut, Schafgarbe, Kamille, Minze, Salbei, Beifuß und Thymian. Die Zahl hat symbolische Bedeutung – sie kann auf biblische oder mystische Zahlen zurückgehen.
Der Brauch stammt aus dem Volksglauben und verbindet christliche und vorchristliche Traditionen. Man glaubt, dass die geweihten Kräuter besonders wirksam gegen Krankheiten, Unwetter und Unglück sind. Sie werden im Haus aufgehängt, bei Krankheit aufgebrüht oder in den Stall gelegt.
Die Kräuterweihe erinnert auch an die enge Verbindung Marias mit der Schöpfung, Heilung und dem Leben. Sie ist bis heute in vielen Regionen, besonders in Süddeutschland, Österreich und Südtirol, ein lebendiger Bestandteil des kirchlichen und bäuerlichen Brauchtums.
Evangelium vom Hochfest – Lukas 11,27-28
Es geschah aber: Als er das sagte, da erhob eine Frau aus der Menge ihre Stimme und rief ihm zu: Selig der Schoß, der dich getragen, und die Brust, die dich gestillt hat! 28 Er aber erwiderte: Ja, selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und es befolgen.
Lukas 11,27–28 – Kurz erklärt
Eine Frau lobt Maria:
„Selig der Schoß, der dich getragen hat!“
Jesus antwortet:
„Ja, selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und befolgen.“
Bedeutung:
Jesus betont: Nicht die leibliche Mutterschaft macht selig, sondern der Glaube und Gehorsam gegenüber Gottes Wort.
Maria ist vor allem deshalb selig, weil sie gehört und geglaubt hat – darin ist sie Vorbild für alle Gläubigen.
Segensgebet zu Mariä Himmelfahrt
Heilige Maria,
du wurdest mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
Begleite uns mit deinem Schutz,
stärke unseren Glauben
und führe uns zu deinem Sohn.
Sei uns nahe auf allen Wegen des Lebens.
Amen.