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Liebe Leserin, lieber Leser,
der September ist ein Monat des Übergangs, ein Moment des Innehaltens zwischen Sommer und Herbst. Am ersten Sonntag im Oktober feiern wir traditionell das Erntedankfest. So bieten diese Wochen uns die Gelegenheit, die Fülle der Natur zu würdigen und gleichzeitig über unsere Verantwortung gegenüber der Erde nachzudenken. Im Zusammenspiel mit dem Erntedank erinnert uns dieser Monat daran, wie kostbar und wie zerbrechlich das Geschenk der Natur ist. Es ist eine Zeit, um Dankbarkeit für die Fülle der Schöpfung, für die Gaben der Erde zu empfinden – für die reifen Früchte, das saubere Wasser, die frische Luft und die lebendige Vielfalt des Lebens. Es ist eine Gelegenheit, unsere Herzen für die Schönheit und den Reichtum der Erde zu öffnen und unsere Verantwortung zu verspüren und zu erkennen, diese Schöpfung zu bewahren.
Im Lichte unseres Glaubens werden wir aufgerufen, unsere Verbindung zur Natur zu vertiefen. Es ist eine Einladung, unsere Verbindung zur Schöpfung bewusster wahrzunehmen und zu ehren. Denn die Erde ist nicht nur unser Zuhause, sondern auch ein lebendiges Wesen, das unsere Fürsorge und unsere Achtung verdient. Die Klimaveränderung ist ein Weckruf, der uns mahnt, achtsam mit den Ressourcen umzugehen, die uns anvertraut sind. Sie fordert uns auf, unser Handeln zu reflektieren und im Einklang mit der Schöpfung zu leben. Denn nur durch bewusste Entscheidungen und liebevolles Handeln können wir dazu beitragen, das Gleichgewicht der Natur wiederherzustellen und zu bewahren.
Das Wort „Bewahrung“ gewinnt in diesem Zusammenhang eine tiefe Bedeutung. Es erinnert uns daran, dass wir die Aufgabe haben, die Schöpfung zu bewahren – für uns, für unsere Kinder und Enkel*innen, für die kommenden Generationen und für alle Lebewesen auf diesem Planeten. Es ist eine spirituelle Verpflichtung und gleichzeitig eine spirituelle Herausforderung, achtsam zu konsumieren, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und die Natur zu schützen.
Die zunehmende Trockenheit, das schmelzende Eis, die vermehrten Naturkatastrophen – all das sind Zeichen dafür, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen müssen. Spirituell gesehen ist dies eine Gelegenheit, unsere Beziehung zur Natur neu zu gestalten. Jeder kleine Schritt, jede bewusste Entscheidung im Alltag trägt dazu bei, die Erde zu schützen und ihre Schönheit zu bewahren.
In diesem Monat des Dankes und der Reflexion können wir uns auch fragen: Wie können wir persönlich und gemeinschaftlich dazu beitragen, die Erde zu bewahren? Vielleicht durch kleine Schritte im Alltag, durch bewussten Konsum, durch Unterstützung von Umweltprojekten oder durch das Teilen von Wissen und Liebe für die Natur.
Mögen diese Wochen uns alle dazu inspirieren, Dankbarkeit zu zeigen, Verantwortung zu übernehmen und im Geiste der Liebe und der Achtung für die Schöpfung zu leben. Lassen Sie uns gemeinsam beten, handeln und unsere Herzen öffnen für die göttliche Gegenwart in der Natur. Denn in der Bewahrung der Schöpfung erkennen wir die Gegenwart Gottes und unsere Aufgabe, seine wunderbare Schöpfung zu ehren und zu bewahren.
Georg Schmalen, Pastoralreferent