Leider musste Prof. Aya Yoshida, aus Nagoya - Japan aus privaten Gründen absagen, möchte jedoch in 2024 wieder mit in unser Programm. Für dieses Konzert am 3. September haben wir mit Kantor Gereon Krahforst, aus Maria Laach, eine sehr gute Vertretung gefunden, zumal diese beiden Musiker in Köln zusammen studiert haben.
INTERNATIONALER ORGELSOMMER 2023
Sonntag, 03. September 2023, 16.00 Uhr
Abschlusskonzert des Orgelsommers
Gereon Krahforst wurde 1973 in Bonn geboren. Nach einer umfassenden frühen musikalischen Ausbildung und dem Abitur studierte er 1990-2000 Komposition, Musikwissenschaft, Kirchenmusik, Klavier und Orgel in Köln und Frankfurt am Main (Orgellehrer waren vor dem Studium Markus Karas und John Birley, während des Studiums dann Clemens Ganz und Daniel Roth). Zahlreiche Meisterkurse und private Studien u.a. mit Marie-Claire Alain, Jon Laukvik, Petr Eben, Wolfgang Seifen, Guy Bovet, Tomasz A. Nowak, Franz Lehrndorfer, Hans Haselböck, Bernhard Haas und vielen anderen ergänzen seine Studien. Nach einer Reihe von kirchenmusikalischen Anstellungen in Bonn (Kreuzbergkirche), Mönchengladbach (Münsterbasilika), Minden (Dom) und als Domorganist in Paderborn (Dom) wanderte er zunächst nach Südspanien aus und amtierte dort als Organist der national bedeutenden „Organo del Sol Mayor“ in Marbella an der Costa del Sol. Bis dahin lehrte er gleichzeitig acht Jahre lang eine Orgel-Improvisationsklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.
2012 – 2014 amtierte er als Cathedral Organist und Associate Director of Music an der Cathedral Basilica of Saint Louis, Missouri – einer der bedeutendsten katholischen Kathedralen Amerikas. Aus familiären Gründen kehrte er Jahre später nach Deutschland zurück, wo er im April 2015 vom Benediktinerkonvent der berühmten Abtei Maria Laach als Abteiorganist und künstlerischer Leiter der Internationalen Laacher Orgelkonzerte berufen wurde. Des weiteren ist er seir 2016 künstlerischer Leiter der Orgelkonzertreihe an der historischen Balthasar-König-Orgel von 1714 in der Klosterkirche St. Leodegar zu Niederehe / Eifel (älteste spielbare Orgel in Rheinland-Pfalz), Seit 2017 ist er berufenes Kommissionsmitglied der Internationalen Orgelwochen Rheinland-Pfalz im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Mainz, seit 2018 auch Intendant und künstlerischer Leiter des Orgelfests Bonn und Organist und Custos der großen Saalorgel der Rhein-Mosel-Halle Koblenz; seit 2019 nebenamtlicher Kirchenmusiker der Pfarreiengemeinschaft Plaidt, wo die historische englisch-romantische Keates-Orgel (1896) in St. Kastor, Andernach, zu seinen wertvollen Instrumenten zählt. Seit 2023 leitet er zusammen mit Johannes Geffert die Orgelkonzerte in der Bonner Kreuzbergkirche, seinem ehemaligen Wirkungsort. Alljährlich konzertiert er zudem in der Luxemburger Kathedrale.
Besonders als Improvisator konnte er sich einen Namen machen; daneben zählen zu seinem breit gefächerten Repertoire u.a. sämtliche Orgelwerke von Scheidt, Pachelbel, Muffat, Couperin, Clérambault, Buxtehude, Bach, Mendelssohn, Schumann, Brahms, Franck, Widor (inklusive aller 10 Orgelsymphonien), Vierne (inklusive aller 6 Orgelsymphonien), Duruflé, zahlreiche Werke von Guilmant, Dupré und Messiaen sowie ein großer Fundus an unbekannten, lohnenswerten Komponisten aller möglichen Länder und Epochen. Immer wieder werden seine abwechslungsreichen Programmgestaltungen und unkonventionellen Registrierungen bewundert, was in lobenden Kommentaren und Empfehlungen von Jean Guillou, Olivier Latry, Thierry Escaich, John Scott und Stephen Tharp gipfelt.
Bereits 1987 gewann er als 14jähriger einen landesweiten Kompositionswettbewerb mit einem Konzert für Klavier und Orchester; zahlreiche weitere, auch internationale Preise, in Komposition, Klavier und Orgel schlossen sich an. Konzerte führten ihn – zunächst sogar zusätzlich auch als Pianist - in viele Kathedralen, Kirchen und Konzertsäle ganz Europas, nach Südkorea und auch vor dem Auswandern mehrmals in die USA, wo ihm besondere Ehrungen der AGO für seine Lehrtätigkeiten, Vorträge und Konzerte um Max Reger zuteil wurden. CD-Aufnahmen, Auftritte in Rundfunk und Fernsehen sowie Jurorentätigkeit bei internationalen Wettbewerben runden sein vielschichtiges musikalisches Wirken ab. Krahforst ist Widmungsträger mehrerer zeitgenössischer Kompositionen; er ist Mitglied des Rotary-Clubs, der American Guild of Organists German Chapter und der Amis d´Orgue de Luxembourg.
Internet: www.gereonkrahforst.org
P R O G R A M M
Variatio delectat – Kontraste aus Holland, Belgien, England und Frankreich
William Selby | Voluntary in A
1738 - 1798
Chanoine D. Raick | frühes 18. Jhdt.
Largo spiccato
Jan Pieterszoon Sweelinck | 1562 – 1621
Liedvariationen “Ballo del Granduca”
Aus dem “Liber fratrum Cruciferorum Leodiensium“ | um 1617
Jacques Lafosse (Anvers) | spätes 17. Jdht.
Aria
Anonymnus | Niederlande, 17. Jhdt.
Variationen über „Daphne“
Aus dem Livre d´Orgue de Dame Beatrix Tassin | 1660 / 1673 / 1712
Jean Thomas Banstetter | frühes 18. Jhdt.
Allegro
Orlando Gibbons | 1583 – 1625
Prelude in G
Aus dem Livre d´Orgue de Limoges | zwischen 1710 und 1725
Anonymus | England, 18. Jhdt.
Voluntary a-moll
Aus dem Livre d´Orgue de Bruxelles | zwischen 1690 und 1710
Allemande St. Nicolas
Aus dem „Fitzwilliam Virginal Book“:
William Inglot | 1554 – 1621
Variationen „The Leaves be greene”
Improvisation
Variationen “à la française” über das Lourdes-Pilgerlied