INTERNATIONALER ORGELSOMMER 2023 - Orgelvesper in der Basilika Steinfeld mit Dr. Jens Korndörfer, Atlanta - USA

jenskorndörfer 2023 J. Dokter (c) J. Dokter
jenskorndörfer 2023 J. Dokter
Datum:
Sonntag, 6. August 2023 16:00
Ort:
Kirche St. Potentinus, Felicius, Simplicius Steinfeld
Hermann-Josef-Straße
53925 Kall-Steinfeld

INTERNATIONALER ORGELSOMMER 2023

Sonntag, 06. August 2023, 16 Uhr

Orgelvesper

Orgel: Dr. Jens Korndörfer, Atlanta, USA

Zum Wintersemester 2023 wurde Dr. Jens Korndörfer zum Associate Professor of Organ an der Baylor University in Texas ernannt.

Gefeiert als „Virtuose in der großen romantischen Tradition“ dessen „Interpretationen musikalisch zutiefst befriedigend und gleichzeitig fesselnd sind“ (The American Organist), ist Dr. Korndörfer regelmäßig zu Gast in renommierten Kirchen, Konzertsälen und Festivals. Besondere Höhepunkte waren u.a. Davies Symphony Hall in San Francisco, Merrill Auditorium in Portland (ME), Duke University Chapel, das Montreal Bach Festival, die Kathedralen in Washington, Berlin, Paris, Salzburg, Oslo, und Moskau, Westminster Abbey in London, Suntory Hall in Tokyo, Kyoto Concert Hall, und das Cultural Centre in Hong Kong.

Sein Repertoire reicht von der Renaissance bis zum 21. Jahrhundert, einschließlich Transkriptionen, Auftragskompositionen und Uraufführungen für Orgel Solo und Orgel mit anderen Instrumenten oder Chor. Korndörfers „müheloses, poetisches,“ „farbiges und faszinierendes Spiel“ (Prof. Landale & ORGAN Canada), das „sowohl technisch als auch musikalisch souverän ist“ (The American Organist), begeistert Kenner der Orgelszene und Erstbesucher gleichermaßen. Er ist ein gefragter Kammermusikpartner und hat mit Orchestern wie dem Atlanta Symphony Orchestra, dem Sapporo Symphony Orchestra, und der Filarmonica Arturo Toscanini konzertiert.

Seine breit gefächerten Interessen zeigen sich auch in seinen fünf kommerziellen Aufnahmen auf repräsentativen Orgeln in Frankreich, Kanada, Japan, und den USA. Die CDs (eine davon mit dem Solotrompeter des Sapporo Symphony Orchestras) und Liveaufnahmen werden regelmäßig von Radiosendern wie Pipedreams, Organlive, und OrganRoxx gesendet.

Als leidenschaftlicher Pädagoge hat Korndörfer zunächst am Agnes Scott College (2014-19) unterrichtet und—von 2017 bis 2023—den Orgelstudiengang an der Georgia State University geleitet. Ziel des umfassenden Programms ist es die Studierenden auf eine erfolgreiche Karriere in der Kirche und im Konzertsaal vorzubereiten; studienbegleitende Praktika in großen Kirchen in der Metropolregion Atlanta erlauben darüber hinaus erstklassige Einblicke in das Tagesgeschäft eines Kirchenmusikers.

Korndörfer hat weltweit zahlreiche Meisterkurse und Vorträge an Universitäten, bei Konferenzen, und für Ortsverbände der American Guild of Organists gegeben. Seine Aufsätze wurden in Fachzeitschriften wie The Diapason, La Tribune de l’Orgue, Musica Sacra, The Organ, und The American Organist veröffentlicht.

An der First Presbyterian Church of Atlanta (GA) leitete Korndörfer als Director of Worship and the Arts, and Organist ein florierendes Musik- und Kulturprogramm. So wurde dort in den letzten zehn Jahren

  • die Hauptorgel von den Firmen Klais (Bonn) und Schlueter (Lithonia, GA) generalüberholt, auf 91 Register in 10 Werken erweitert, mit einem hochmodernen Steuerungssystem von Syndyne ausgestattet, und komplett neuintoniert;
  • ein neuer Steinway D Konzertflügel angeschafft;
  • durch die Zusammenarbeit mit den großen kulturellen Organisationen Atlantas (Symphonieorchester, Oper, und HIGH Museum of Art) der Umfang und die Besucherzahl der kircheneigene Konzertreihe Concerts @ First vervielfacht.

Im Bewusstsein der Verantwortung der Kulturszene gegenüber unserer heutigen Gesellschaft begann Korndörfer eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Challenge the Stats, einer Organisation die für die Rechte von Minderheiten in der klassischen Kulturszene eintritt, und förderte die Einrichtung von Stipendien für Kinder aus Afro-Amerikanischen- und Latino-Familien in der kircheneigenen Musikschule. Mit Referaten und Vortragsreihen zu interdisziplinären Themen zusammen mit FPCs theologischem Wissenschaftler, multimedialen Orgelvorstellungen, und Gesprächskonzerten mit Transkriptionen von populären Werken, hat Herr Korndörfer die Reichweite des Musik- und Kulturprogramms von FPC weit über die Grenzen der Stadt Atlanta hin ausgedehnt.

Seine Studien am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris, dem Oberlin Conservatory in den USA, der McGill University im kanadischen Montréal, und der Hochschule für Kirchenmusik in Bayreuth hat er mit den höchsten Auszeichnungen abgeschlossen. Prägende Lehrer waren vor allem Olivier Latry, Michel Bouvard, James David Christie und Ludger Lohmann. Korndörfer ist Träger zahlreicher Preise und Stipendien, u.a. von der Canadian International Organ Competition, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Oberlin Conservatory (Dean’s Scholarship), der McGill-University (Max Stern Fellowship) und der Regierung von Quebec (Quebec Merit Scholarship).

Unter Korndörfers zahlreichen prägenden Erfahrungen war seine Anstellung als Organist in Residence am Konzertsaal Kitara in Sapporo, Japan (2005-06), von besonderer Bedeutung: Neben einem vollen Terminkalender mit Konzerten, Ton- und Videoaufnahmen, und Unterricht in ganz Japan, beeindruckten ihn dort insbesondere die einfallsreichen und kreativen Werbemaßnahmen der Verwaltung des Konzertsaals, die häufig zu ausverkauften Orgelkonzerten—eine Seltenheit in der westlichen Welt—geführt haben. Seitdem ist sein Hauptziel, die Kultur und vor allem die Orgel so beliebt und erfolgreich zu machen, wie sie es in Sapporo waren.

www.jenskorndoerfer.com

PROGRAMM

 

Georg Muffat                        Toccata septima                                                                            

(1653-1704)

 

Nicolas de Grigny                 Tierce en Taille                                                                 

(1672-1703)                           (aus der Messe pour orgue)

 

Johann Sebastian Bach        Pièce d’Orgue, BWV 572                                                              

(1685-1750)                        

 

Dieterich Buxtehude            Passacaglia in d, BuxWV 161                                                    

(c. 1637–1707)

 

Girolamo Frescobaldi          Canzona Quarta                                                                            

(1583-1643)                                    

 

Johann Sebastian Bach        An Wasserflüssen Babylon, BWV 653                                        

(1685-1750)                            (aus den Leipziger Chorälen)

 

Johann Sebastian Bach        Introduktion und Fuge aus der Kantate BWV 21                             

(1685-1750)                             (bearbeitet von Franz Liszt)

 

Felix Mendelssohn-Bartholdy        Sonate in f-Moll, Op.65 No. 1                                                    

(1809-1847)                                        I. Allegro moderato e serioso

  1. Adagio
  2. Andante Recitativo
  3. Allegro assai vivace